An unserer Schule gilt vom Kindergarten bis zur 9. Klasse die «STOP gilt»-Regel.
Anfangs Schuljahr erinnern die Klassenlehrpersonen ihre Klasse daran und im Kindergarten wird die Regel eingeführt.
Zwei Schüler*innen sind zusammen am Kämpfen. Andere Schüler*innen und Lehrpersonen laufen daran vorbei oder bleiben kurz stehen und schauen zu – niemand greift ein. Plötzlich ruft einer der beiden laut: «STOP gilt!» - Sofort hört der andere auf - das ist das Ziel. Drei Tage später hört der andere nach dem Signal nicht auf - hier interveniert die Lehrperson klar und unmissverständlich - nimmt sie voneinander und spricht mit dem Schüler*innen.
Ein Knabe geht auf ein Mädchen zu – von aussen sehe ich nichts Besonderes. Als er nah beim Mädchen ist, sagt sie klar und deutlich: «STOP gilt!» Der Knabe sieht sie verdutzt an – er hat ihr ja gar nichts gemacht! Er geht dann aber gleichwohl weg von ihr.
«STOP gilt!» - Wir beachten folgende Punkte:
Signal: Wir wollen von unseren Schülerinnen und Schüler ein Signal, wann es ihnen zu viel wird, wann es für sie nicht mehr geht und sie von uns Unterstützung brauchen.
«STOP gilt!» – heisst das Signal – alle benutzen genau diese Worte.
Als Lehrperson weiss ich: bei «STOP gilt!» muss ich sofort intervenieren. Wir schauen hin und übernehmen im gewünschten Moment Verantwortung. Bei massiven Vorfällen melde ich das Vorgefallene der Klassenlehrperson.
Nicht bei jedem Gegenüber gleich: Ich habe nicht bei allen Personen die gleichen Grenzen – beim einen fürchte ich mich, wenn er näher kommt, der andere kann mich anpacken und es ist für mich noch keine Gefahr.
Tagesverfassung: Die Schülerinnen und Schüler in den Beispielen hätten vielleicht an einem anderen Tag früher oder später «STOP gilt!» gesagt – wir mögen nicht jeden Tag das Gleiche ertragen.
Spassvolle Auseinandersetzung ist ok – Spass geht bis zum «STOP gilt!»
Ziel: Jedes Kind und jeder Jugendliche an unserer Schule weiss: Wenn ich «STOP gilt!» sage, wird von mir und vom anderen aufgehört – von da an handelt es sich um Gewalt - Massgebend ist immer das Empfinden des Opfers.